Offene Horizonte: Schätze zu Humboldts Reisewegen

Die Sonderausstellung »Offene Horizonte – Schätze zu Humboldts Reisewegen« im Schmuckmuseum Pforzheim gibt ein facettenreiches Bild von Alexander von Humboldt wieder, der vor 250 Jahren, 1769, in Berlin geboren wurde und Wegbereiter einer neuen, ganzheitlichen Auffassung von Wissenschaft war. Zwei große Expeditionen führten ihn nach Südamerika (1799-1804) und über das Baltikum nach Russland und Zentralasien (1829).

13. April bis 8. September 2019

Anhand von Texten, Bildern, Messinstrumenten, vielfältigen Artefakten und Schmuckstücken von seinen Reisewegen und Lebensorten widmet sich die Schau einem Forscher, dessen von den Idealen der Aufklärung geprägtes Weltbild nach wie vor fasziniert. Die einzelnen Objekte und Schmuckstücke stehen im kulturellen und historischen Kontext der ungemein ereignisreichen fast neunzig Lebensjahre Alexander von Humboldts.

Begleitend findet ein abwechslungsreiches Veranstaltungsprogramm statt, etwa mit szenischen Lesungen, einem Vortragsabend mit Prof. Dr. Oliver Lubrich sowie einem Symposion am Internationalen Museumstag. 

Schmuck, Mineralien, Messinstrumente und Karten

Nach einer großen Wandinstallation im Entrée, die neben den Reiserouten auch Einblicke in den gedanklichen Kontext gibt, werden Exponate von Humboldts Lebensorten und Reisewegen gezeigt. In chronologischer Abfolge wird anhand einzelner Themen sowie der Reisestationen skizziert und dargestellt, unter welchen Bedingungen der junge Humboldt zu dem freien Geist wurde, als der er die Welt bereiste. Eine Enzyklopädie für Kinder aus dem 18. Jahrhundert vermittelt einen Eindruck davon, wie damals gelernt wurde. Andere Objekte stammen aus Paris, wo er insgesamt rund 20 Jahre lang lebte und seinen Reisebegleiter, den Arzt und Botaniker Aimé Bonpland, kennenlernte.

Außerdem sind Artefakte zu sehen, denen Humboldt auf seinen Forschungsreisen nach Südamerika begegnet ist oder begegnet sein könnte. Ethnografischer oder ländlicher Schmuck ist ebenso zu sehen wie Kostbarkeiten aus der Bürgerschicht oder von Beamten, zum Beispiel Ohrschmuck, Halsketten, Broschen und Ringe sowie farbenprächtiger Federschmuck. Denn der Forscher wurde immer wieder in angesehene städtische Salons eingeladen, sprach beim amerikanischen Präsidenten vor und verkehrte an den bereisten Orten in besten Kreisen.

Ein weiteres Bindeglied zwischen Humboldt und dem Schmuckmuseum sind Edelmetalle und Mineralien – die Rohstoffe, aus denen Schmuck hergestellt wird -, die ebenfalls in dieser Sonderausstellung zu entdecken sind. Alexander von Humboldt beschäftigte sich intensiv mit Mineralogie; er hatte ein Studium an der Bergakademie Freiberg absolviert und war – bis er mit 27 Jahren von seiner verstorbenen Mutter Geld erbte und damit dann seine Reisen finanzieren konnte – als Oberbergmeister tätig. Von seinen Reisen brachte er sehr viele Mineralien mit. 

Auch die Humboldt so wichtigen Messinstrumente sind zu bestaunen, das heißt solche, die jenen ähneln, die er selbst verwendete, darunter Sextanten, Mikroskope und ein Theodolit, ein Winkelmessinstrument. Ein Exponat aus Humboldts persönlichem Besitz, ein kunstvoll bemalter chinesischer Fächer, ist ebenfalls zu betrachten. 

Ausstellung im Dialog zu »Offene Horizonte«: Expedition

Im Rahmen der Ausstellung »Offene Horizonte« und anlässlich seines 30. Jubiläums präsentiert das Berufskolleg für Design, Schmuck und Gerät der Goldschmiedeschule Pforzheim neue Arbeiten, die zu einem kreativen Ausflug einladen. Rund 70 Schüler der drei Klassenstufen begaben sich auf ihre jeweils eigene Expedition. Dabei standen Weltentdecker und Forschungsreisen Pate für eine große Ideenvielfalt, die in der Werkstatt mit schöpferischen Lösungen umgesetzt wurden. 

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